07. Mai 2023 Arnulf Ruffmann, Ehrenmitglied beim SGV Lindlar e.V.

Arnulf-Ruffmann-Erinnerungswanderung „Über bergische Höhen“

Bei gutem Wanderwetter tauschten 13 Wanderfreundinnen und -freunde Erinnerungen an den im Jahre 2021 im Alter von 94 Jahren verstorbenen Arnulf Ruffmann aus. Er war lange Jahre Vorsitzender der SGV-Abteilung Lindlar e.V. und erreichte in seiner Amtszeit fast 200 Mitglieder. Auch war er viele Jahre Vorsitzender des SGV-Bezirks Bergisches Land. Unter seiner ehrenamtlichen Führung schlossen sich die beiden Bezirke Niederberg und Bergisches Land zum neuen Bezirk Rheinland/Bergisches Land zusammen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Lisa engagierte er sich unermüdlich für Natur, Kultur, Geschichte und Tourismus und stärkte das WIR-Gefühl der Gleichgesinnten. Ruffmann entdeckte schnell Talente der Mitglieder und machte sie zu WanderführerInnen. Besonders verdiente er sich bei den Projekten „Straße der Arbeit“ und „Brüderstraße“, gemeinsam mit Harry Böseke und anderen. Anläßlich des 25jährigen Bestehens des Oberbergischen Kreises im Jahre 2000 schaffte es Ruffmann mit tatkräftigen Helfern, etwa 230 Wanderer und Fahrradfahrer um das Kreishaus in Gummersbach herum zu versammeln. Die OVAG fuhr damals alle kostenlos in ihre Herkunftsorte zurück. Zahlreiche Besichtigungen von Firmen und öffentlichen Einrichtungen organisierte er, auch den Landtag in Düsseldorf.

Für seine zahlreichen Verdienste erhielt er 2004 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die ihm von Landrat Hans-Leo Kausemann in der Malteser-Kommende Engelskirchen-Ehreshoven überreicht wurde.

Unter Leitung des Natur- und Landschaftsführers Winfried Panske unterstützt vom Vorsitzenden der SGV-Abt. Lindlar e.V., Norbert Frömken, marschierten die Wanderer vom Marktplatz Lindlar aus an der Jugendherberge vorbei durch Altenrath hoch nach Burg, herunter ins Horpetal und hoch zum Parkplatz Freibad, vorher erkundeten sie die kleine Kapelle am Stichweg, dann ging es nach Engelskirchen herunter zur Einkehr ins Brauhaus Gleis 1. Nach einer ausgiebigen Erfrischung und Stärkung wanderten einige an der Peter- und Paul-Kirche vorbei über den Friedhof zum Haus Alsbach und weiter die Steigung hoch über Oberschümmerich zurück nach Lindlar. Unterwegs informierte der Sprecher des Arbeitskreises für Regionalgeschichte Andreas Deichsel über die „Jähpädchen“ – die Fußwege der ArbeiterInnen aus den Orten in der Helling und Lindlar zu den Industriebetrieben in Engelskirchen in früherer Zeit, z.B. zur Firma Ermen & Engels mit damals etwa 600 Beschäftigten. Deichsel hob auch die Bedeutung der Fahrwege für Pferdefuhrwerke zum Transport der Lindlarer Grauwacke zum Bahnhof in Engelskirchen hervor. Bei der herrlichen Aussicht auf dem Abschnitt vom Stichweg zur Kapelle bis zum Parkplatz Freibad erzählte er Wissenswertes über die Peter- und Paul-Kirche. Winfried Panske informierte über das Gemeinschaftsgrab von Zwangsarbeitern auf dem Engelskirchener Friedhof, in dem auch die ermordeten Zwangsarbeiter von Lindlar-Hommerich beigesetzt sind. Anschließend trug er Geschichtliches zum Haus Alsbach vor.

So werden alle Teilnehmer eine inhaltsreiche, anspruchsvolle wie unterhaltsame Wanderung in bester Erinnerung an Arnulf Ruffmann, dem Pionier für den Tourismus im Bergischen Land, behalten. Eine Sammlung für die Speisekammer Lindlar und Frielingsdorf ergab 75 €. (WINFRIED PANSKE 08.05.2023)